Johanna Sebauer im Gespräch über den BredowCast
Das Hans-Bredow-Institut veröffentlicht einmal im Monat einen eigenen Podcast. Dieser soll einen Einblick in die Forschung am Hans-Bredow-Institut und in den Alltag der Forscherinnen und Forscher geben. Wir haben mit Johanna Sebauer darüber gesprochen, wie es zum BredowCast gekommen ist.
Stellen Sie sich doch einmal kurz vor, wer sind Sie und was machen Sie?
Mein Name ist Johanna Sebauer, ich bin im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig. Für das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung betreue ich seit Mai 2018 die Digitale Kommunikation. Das schließt den monatlichen BredowCast mit ein. Der Podcast wurde zuvor drei Jahre lang von Daniela Friedrich betreut.
Was genau ist der BredowCast, was sind die Themen, worum geht es?
Ganz allgemein gesprochen, möchte der BredowCast eine Brücke schlagen zwischen der Gesellschaft und der Wissenschaft, die ja oftmals gerne in ihrer eigenen Blase bleibt. Konkret geht es uns darum, interessante Themen aus der Medienwelt aus kommunikationswissenschaftlicher und medienrechtlicher Perspektive zu betrachten, und zwar auf eine möglichst unaufgeregte, bodenständige Art.
In jeder Folge spreche ich mit wechselnden Gästen über ein Thema, in dem sie über besondere Expertise verfügen. Manchmal sind dies aktuelle Themen, die gerade viel Aufmerksamkeit im öffentlichen Diskurs bekommen, manchmal sind es Themen, die sich aus den aktuellen Forschungen des Instituts ergeben.
Warum eignet sich ein Podcast gut für diese Art von Diskussion, was ist der Vorteil daran, was das Besondere?
Gerade für wissenschaftliche Themen eignet sich, meiner Meinung nach, das Format Podcast hervorragend. Wissenschaftliche Fragestellungen sind oft sehr komplex und lassen sich in einem kurzen O-Ton im Radio oder mit einem Zitat in einem Zeitungsartikel nur schwer erklären. Ein Podcast bietet ausreichend Platz, um auch schwierige Fragestellungen in einer ihnen angemessenen Weise zu behandeln.
Das Besondere ist außerdem, dass man in einem Podcast wirklich schöne Gesprächssituationen schaffen kann. Ein Podcast muss nicht perfekt strukturiert sein, im Gegenteil, gute Podcast leben oft von der Spontanität und der Flexibilität der Gesprächspartner. Das macht die Gespräche auch so interessant und authentisch. Das ist es glaube ich, was Podcast-Hörer sehr schätzen.
Wie wählen Sie die Gäste aus?
Ich wähle meine Gäste entsprechend meiner Themen aus. Ich schaue mir also an, worüber ich sprechen möchte und suche mir dann jemanden, der sich mit diesem Thema gut auskennt. Im Hans-Bredow-Institut haben wir das Glück, von vielen brillanten Köpfen umgeben zu sein. Der Weg zum nächsten Gesprächspartner ist dann also meist nicht weit.
Zu den Themen Medienbildung und Medienkompetenz: Wie spiegeln sich diese Themen im Podcast wieder?
Medienbildung und -kompetenz werden im Institut häufig im Kompetenzbereich „Aufwachsen in digitalen Medienumgebungen“ behandelt, meist also im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen. Gelegentlich hatten wir dazu auch schon eine BredowCast-Folge.
Der Medienbildung und Medienkompetenz dienen aber im Grund alle Folgen, schließlich reden wir über Medien und erweitern das Wissen über sie und ihre Funktionsweise, so hoffe ich zumindest!
Wie kann so ein Podcast die Auseinandersetzung mit Themen der Medienbildung unterstützen?
Im Grund muss ich mich hier wiederholen, wir reden über Medien und erweitern das Wissen über und ihre Funktion in einer demokratischen Gesellschaft. Wir diskutieren beispielsweise aktuelle politische Entwicklungen, den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit sozialen Medien oder auch rechtliche Aspekte zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Thema Datenschutz. Ganz konkret weiß ich von einer Kommunikationswissenschaftlerin, die unsere Folge über Mediensozialisation gern ihren Studierenden vorspielt, um das Thema unterhaltsam zu lehren.
Der Podcast ist interaktiv, wie können die Zuhörer sich an den Diskussionen beteiligen?
Nun ja, so richtig interaktiv ist er (noch) nicht. Die Hörer werden über verschiedene Wege aufgerufen, Feedback zu geben, im Podcast selbst und auf Social Media, und werden auch dazu aufgerufen, Themenvorschläge zu machen. Aber nutzen tun dies nur wenige.
Wie ist die Resonanz auf den BredowCast?
Abrufzahlen gibt es im Grunde keine verlässlichen, wir können sehen, wie viele Menschen den BredowCast etwa über iTunes oder andere Player angeklickt haben, aber ob sie ihn tatsächlich gehört haben oder wie lange, das wissen wir nicht. Laut der App Podcast Addict haben wir über 1000 Abonnenten, und die letzten beiden Folgen wurden rund 300mal geklickt. Insgesamt sind die Zahlen sehr ausbaufähig (Podacst ist ja immer noch eher ein Nischenmedium), wir arbeiten daran!
Vielen Dank für das Interview!