Magazin / Schule und Medien 
Calliope Mini

Spielend programmieren lernen

Ab Mai 2017 startet an 20 Hamburger Pilotschulen das Projekt Calliope Mini

Der Calliope Mini ist klein und wirkt erst einmal ziemlich kompliziert. Dass man mit dem Minicomputer eine Menge Spaß haben kann und gleichzeitig spielend leicht coden lernt, zeigte der Workshop von App Camps, welcher Lehrerinnen und Lehrer dazu befähigen soll, die kleine Platine im Unterricht zukünftig zu nutzen.

Die rund sieben Mal acht Zentimeter große Platine mit programmierbaren Buttons, einem kombinierten Lagesensor mit Bewegungssensor und Kompass sowie einem Bluetooth-Modul soll den Schulunterricht ergänzen und den Schülerinnen und Schülern ab der dritten Klasse intuitiv das Programmieren näher bringen. Mit rund zehn Pilotschulen sollte das Projekt von App Camps und der Körber Stiftung in Hamburger Schulen zunächst starten. Es zeigte sich jedoch schnell, dass die Anfrage deutlich größer war: Rund 70 Lehrkräfte aller Schulformen bewarben sich für das Pilotprojekt „Calliope Mini“, sodass letztendlich 20 Schulen – darunter 10 Grundschulen, 5 Stadtteilschulen und 5 Gymnasien – gefördert werden. Jede Schule bekommt einen Klassensatz von 15 Platinen zur Verfügung gestellt, sowie Unterrichtsmaterial, das Konzepte für bisher vier Doppelstunden umfasst. In mehreren Schulungen erhalten die Lehrkräfte in den nächsten Monaten eine Einführung in die Arbeit mit dem Minicomputer.

Um Sicherheit mit der Platine zu gewinnen, werden in der Fortbildung die Unterrichtsstunden simuliert. Dabei schlüpfen die Lehrkräfte in die Rollen der Schülerinnen und Schüler und lernen den Calliope Mini in einzelnen Schritten genauso kennen, wie später die Kinder und Jugendlichen. Gearbeitet wird in Zweier-Teams – pair-programming – was bei Programmierern eine weit verbreitete Methode ist. Die Vorteile einer solchen Arbeitsweise sind, dass zum einen weniger Fehler gemacht werden, da vier Augen beim Ausprobieren zuschauen. Zum anderen wird durch eine gemeinsame Problemlösung die Kommunikation angeregt.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Teilnehmenden der Fortbildung alle sichtlich Spaß daran hatten, den Calliope Mini auszuprobieren und zu programmieren. Am Ende des Tages verließen die Lehrkräfte den Workshop mit zahlreichen Ideen und Anregungen für den Unterrichtseinsatz. Neben einfachen Codes, wie etwa das Anzeigen von Texten und Bildern auf der Platine, lernten die Teilnehmenden auch, wie einfache Spiele programmiert sowie Nachrichten per Bluetooth verschickt werden können. Zukünftig kann der Calliope Mini eine Chance sein, um die Medienbildung in der Schule weiter voranzubringen.