9 Tage Universum der Medienbildung – eine Vielfalt an medienpädagogischen Projekten, Forderungen und Ideen

Das Pop-Up-Medienzentrum im Jupiter ist am 12. Mai 2023 mit Abschluss der Tagung “Counting Stars – Koordinaten der Medienbildung” zu Ende gegangen. Die Vielfalt medienpädagogischer Projekte der Stadt, ja ein ganzes Universum der Medienbildung war zu sehen und zu erleben. 

Hamburg braucht ein Medienzentrum!

Mehr als 30 Initiativen und Projekte hatten ein spannendes und vielfältiges Programm zusammengestellt, das Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Mitmachen und Ausprobieren medienpädagogischer Methoden und Formate einlud. Zahlreiche Besucher*innen kamen dem Angebot nach, programmierten einen KI-Chat in Scratch, spielten zusammen Multiplayer-Spiele, informierten sich über Ergebnisse medienpädagogischer Forschung oder lauschten Hörspielen und Audiointerviews, die von Kinderradiogruppen produziert wurden. Dabei lernten nicht nur die Teilnehmenden die verschiedenen Akteur*innen der Medienbildung kennen. Die gemeinsame Zeit im Universum der Medienbildung und die vielen Gespräche, die durch die kurzen Wege und ungeplanten Begegnungen entstanden, eröffneten einen Raum für Austausch und Vernetzung und mitunter sogar neue Projektideen. 

Der Zulauf von Publikum unterschiedlichen Alters, die große Nachfrage und die Offenheit des Ortes machte deutlich: Ein Medienzentrum braucht die Stadt mindestens. Es muss ein offener Ort werden, in dem die verschiedenen Fragestellungen der Digitalität aus und mit der Zivilgesellschaft angegangen werden können. 

Medienbildung ist grundlegende Bildung und davon braucht es mehr für alle

Das Netzwerk stand auch im Fokus der zweitägigen Tagung “Counting Stars – Koordinaten der Medienbildung”, bei dem gemeinsam die Gelingensbedingungen für nachhaltige Strukturen der Medienpädagogik diskutiert und Zukunftsentwürfe gestaltet und geschmiedet wurden. Im Rahmen eines Think Tanks wurden Ansätze und Forderungen zu den drei Schwerpunktthemen Fortbildung, Finanzierung und Strategien ausgetauscht, um Eckpfeiler für eine bessere Verankerung von Medienbildung in der Stadt auszuloten und wegweisende Impulse zu setzen. Im medienpädagogischen Salon wurde eine Runde “Projektopoly” gespielt und damit interaktiv nachvollzogen, wo die Hürden und Erfolgsmomente in der Projektplanung und -umsetzung liegen. Am zweiten Tag der Tagung lieferte Michaela Kramer einen Überblick über die Herausforderungen, Verantwortungen und Zukunftsentwürfe der Medienpädagogik im Spiegel gesellschaftlicher Transformation. Anschließend wurden in den Werkstätten medienpädagogische Fragestellungen rund um die Themen KI sowie Gesundheit aufgegriffen und geeignete medienpraktische Methoden direkt ausprobiert. Den Abschluss bildete der Talk “Politische Medienbildung – Ansätze und Perspektiven” und beleuchtete, inwiefern die Förderung von Medienkompetenz auch zur Demokratiebildung beiträgt. 

Das Universum der Medienbildung hat gezeigt: Das Spektrum medienpädagogischer Praxis in Hamburg ist groß und von bedeutender Qualität. Diese sichtbar zu machen und für verlässliche Strukturen zu sorgen, ist ein wichtiger Schritt dafür, allen Menschen die Teilhabe an einer von Medien geprägten Gesellschaft zu ermöglichen. 

Medienbildung ist ein wesentlicher Bestandteil von Bildung in allen Bereichen.
Mehr Anstrengungen unternehmen, damit Bildungsprozesse nicht nur wenigen vorbehalten sind.

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