Was macht eigentlich eine...Games-Studentin?
Das Mediennetz wirft einen Blick in das Master-Studium "Games" an der HAW

Jeannette Haberland kommt aus Hamburg und hat nach ihrem Bachelor-Studium "Interaktive Medien" in Augsburg für den Master "Zeitabhängige Medien – Sound-Vision/Games" an der HAW wieder zurück gefunden. Während des Studiums hat sie an ihrem eigenen Projekt gearbeitet: dem Game "Chained".

Mediennetz Hamburg: Lass uns mal mit den Klischees aufräumen: Sind alle Game-Studenten Nerds und langweilige Computer-Freaks?

Jeannette Haberland: Nein, natürlich nicht. Also ich fühle mich nicht als Nerd. Außerdem spielen so viele Leute mit Konsolen oder am Handy, dass das ja nicht alles Freaks sein können. Spielen gehört definitiv dazu in dem Studiengang, um auch in der Branche und über die Konkurrenz mitreden zu können.

Mediennetz Hamburg: Also spielst du auch viel als Games-Studentin?

Jeannette Haberland: Klar, wie schon gesagt, das gehört dazu. Wenn ich Zeit habe, kann ich schon mal 2-3 Abende die Woche spielen, z. B. Final Fantasy, mein Lieblingsspiel. Ich versuche aber auch Spiele zu spielen, über die die Branche spricht. Wenn ich fertig bin nächstes Semester, möchte ich 3D-Animatorin werden und die Skelette für die Figuren bauen, damit man sie bewegen kann.

Mediennetz Hamburg: Hast du deshalb den Master an der HAW gewählt?

Jeannette Haberland: Nicht wirklich. Das war eher Zufall, weil meine Eltern einen Artikel im Abendblatt gesehen haben. Ich hab' vorher schon als Fremdsprachensekretärin gearbeitet. Ich wollte aber einen Job, auf den ich Lust habe, also hab ich nochmal studiert. In Augsburg also den Multimedia Studiengang mit halb Informatik, halb Gestaltung.

Mediennetz Hamburg: Gab es Probleme, an den Studiengang zu kommen?

Jeannette Haberland: Nein, erstaunlicherweise nicht. Obwohl es der einzige kostenlose in Deutschland ist und nur 20 Leute aufgenommen werden, hatte ich Glück, dass er noch nicht so bekannt war und so einfach einen Platz ergattert.

Mediennetz Hamburg: Der Master ist in zwei Bereiche geteilt. Was darf ich mir darunter vorstellen?

Jeannette Haberland: Man muss sich für einen der beiden Bereiche Sound-Vision oder Games entscheiden, kann aber an Vorlesungen aus beiden Bereichen teilnehmen, wenn man Zeit und Lust hat. Übergreifende Projekte sind durchaus gewollt. Der Mensch, der für unser Spiel-Projekt die Musik macht, kommt z. B. aus dem Sound-Vision Bereich.

Mediennetz Hamburg: Der Bereich, den du gewählt hast, reizt dich, weil…?

Jeannette Haberland:…Ich Spiele machen möchte natürlich! Hier kommen Informatiker und Designer zusammen und jeder kann sich auf das konzentrieren, was er kann. Ich kann Kontakte zur Industrie knüpfen: Im November trifft sich die Computerspiel-Branche jährlich auf der Games City Night.

Mediennetz Hamburg: Hast du also einen Tipp für mich als Bachelor-Studi: Master ja oder nein?

Jeannette Haberland: Sagt dir wohl jeder: Das musst du für dich entscheiden. Der Master gibt dir halt die Möglichkeit, nochmal ein ganz eigenes Projekt zu machen. In dem Bereich Games ist er aber auch nicht so nötig.

(ISABEL SCHRÖDER)