Hamburg Int. Queer Film Festival präsentiert: Ukrainische Queere Filme am 2. Dezember im Metropolis
Nichts über uns ohne uns - Ukrainische Queere Filme

Das Hamburg International Queer Film Festival präsentiert am Freitag, 2. Dezember um 21:15 Uhr das Kurzfilmprogramm НІЧОГО ПРО НАС БЕЗ НАС - УКРАЇНСЬКІ КВІР-ФІЛЬМИ / NICHTS ÜBER UNS OHNE UNS – UKRAINISCHE QUEERE FILME im Metropolis Kino Hamburg. Kuratiert wurde das Programm von Bohdan Zhuk (Molodist Kyiv International Film Festival). Insgesamt sechs Filme mit einer Gesamtdauer von 91 Minuten spiegeln die Lebenswelt queerer Menschen in der Ukraine wider.

Programmtext von Bohdan Zhuk

Das ukrainische queere Kino hat keine lange Geschichte. In den wenigen ukrainischen Filmen aus der Sowjet-Ära, die gedreht werden durften und nicht jahrzehntelang von der strengen Zensur unterdrückt wurden, finden sich allenfalls subtile Andeutungen oder Untertöne von Queerness oder überhaupt von Sexualität.
Jegliche Manifestation von „Andersartigkeit" war im imperialistischen Unterdrückungsapparat kaum vorstellbar, und zu dieser Andersartigkeit gehörte auch jegliches Anzeichen einer ukrainischen nationalen Identität, die als schädlicher Nationalismus angesehen wurde. Dasselbe Narrativ zieht sich durch die aktuelle kolonialistische Politik Russlands gegenüber der Ukraine, die nun einen antikolonialen Krieg führt.

Deshalb gibt es Parallelen zwischen der ukrainischen Queerness und der ukrainischen Identität im weiteren Sinne, denn in beiden Fällen geht es um den Kampf um Handlungsfähigkeit und das Leben selbst.
LGBTIQ+ Menschen schließen sich den Reihen des Militärs, der Freiwilligen und anderer Kämpfer*innen für die Existenz der Ukraine an, und ihre Einheit ist ein Zeichen der Hoffnung. Mit dem Aufschwung des ukrainischen Films in den letzten Jahren ist auch das queere Kino zu einem bemerkenswerten und untrennbaren Bestandteil dessen geworden.

Über Hamburg International Queer Film Festival

Das Hamburg International Queer Film Festival (bis 2021 Lesbisch Schwule Filmtage) wurde 1989 von queeren Student*innen der Universität Hamburg ins Leben gerufen und hat sich seither zu Deutschlands ältestem und größtem queerem Filmfestival entwickelt. Als eins der größten Filmereignisse Hamburgs ist es in der Festivallandschaft fest etabliert – sowohl regional und überregional wie auch international. Förderung erhält das Filmfestival von der Hamburger Kulturbehörde, dem Trägerverein Querbild e.V. und dem Push-Up Club, der private Filmtage-Förderverein der queeren Community. Zusammen tragen sie große Teile der finanziellen Unterstützung. Das Festival wird von engagierten Queers für die LGBTQI+-Community organisiert. Das Organisationsteam arbeitet weitgehend unbezahlt. Das Hamburg International Queer Film Festival zeichnet sich durch seine vielfältigen, aktuellen nationalen und internationalen Filmproduktionen aus. Gezeigt werden jedes Jahr ca. 40 Filmprogramme: Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme, Komödien, Dramen – immer mit dem Anspruch, Forum für eine gesellschaftlich engagierte, diskussionswürdige und anspruchsvolle Filmkultur zu bieten.

Infos und Tickets unter: www.hiqff.de/tickets

 

(Grafik von Querbild e.V. )

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